Nicht lange im Voraus ergab sich, eine Woche alleine zu Hause zu sein. Die Gelegenheit wollte ich nutzen und mich einer Online-Erziehung unterziehen. Eine Internetrecherche brachte viele komische Seiten hervor und eine, auf die ich dann zurückkam. Seriös und kompetent, das war mein Eindruck, hier hat jemand eine Vorstellung, was online-Erziehung alles sein kann. Auf meine Anfrage bekam ich eine nette Antwort und es wurde geklärt, was ich mir eigentlich vorstelle. Die erschien umsetzbar. So kam ich zu Madame Simone, oder Sie zu mir.
Vor einer Woche ging es dann los, und Madame Simone prägte für das, was jetzt anstehen sollte den Begriff Bootcamp. Das sollte es dann auch werden. Es ging damit los, dass ich Bilder von mir und von meinem vorhandenen Equipment bereitstellen soll. Madame wollte sich einen Eindruck verschaffen. Die Kommunikation lief über WhatsApp die ganze Woche absolut problemlos. Damit Madame sich vorbereiten konnte, sollte ich von meiner kommenden Woche einen möglichst genauen Plan erstellen. Schrieb sich schnell. Da wusste ich ja noch nicht, dass der Plan verbindlich einzuhalten war. Dies habe ich größtenteils auch, denn wenn ich eine Sache schnell gelernt habe, wenn Madame Simone etwas anweist, dann sollte man es lieber auch ausführen. Besser ist das.
So bekam ich, was ich mir vorgestellt habe, in einem Ausmaß, das ich so weder kannte noch erwartet hatte. Mehr oder weniger permanenter Austausch über WhatsApp, und ich war in meiner freien Zeit durchgetaktet und gut beschäftigt. Das eine oder andere Mal kam auch leichter Stress auf, aber das war ja mein eigener Zeitplan. Ich hatte mir Kontrolle gewünscht.
Ohne jetzt zu sehr auf die Details meiner Erziehung und meiner Aufgaben einzugehen, Madame Simone hat mich gefordert, nie wirklich überfordert und mir neue Aspekte – auch an mir selbst gezeigt. Eine absolut wundervolle, anstrengende, fordernde und mega Zeit. Wenn ich mich jetzt Frage, ob es das war, was ich mir vorgestellt habe, dann muss ich sagen eher nein, denn es war mehr als das. Madame Simone hat mich immer wieder überrascht – während ich diese Zeilen schreibe, ist meine Woche noch nicht zu Ende. Heute ist der letzte Tag und Madame Simone hat mich eine Aufgabe auswählen lassen, die Sie ausgestalten wird. Während ich über die vergangenen Tage nachdenke, kommt da bestimmt noch etwas, und, ja, Sie wird mich bestimmt wieder fordern. Ich freue mich drauf, noch kenne ich die Aufgabe ja nicht.
Madame Simone hat mich gebeten, auch die Dinge klar zu benennen, die ich nicht so gut fand. Falls ich etwas euphorisch klinge, die Woche war „leider geil“.
Falls ich ein Fazit dieser Woche ziehen soll, dann ist es dies: Ich möchte von Madame Simone weiter erzogen werden. Nicht wie in dieser einer ganz besonderen Bootcamp Woche, sondern als integraler Bestandteil der kommenden Zeit.
Sklave M.