Eigentlich müsste man vermuten, dass ein gewisses Maß an höflichem Umgang oder Verstand bei den meisten erwachsenen Menschen vorhanden ist…
Hey! Hört auf zu lachen da hinten!
Manchmal lassen mich aber meine E-Mails, Telefongespräche und WhatsApp Nachrichten ein bisschen daran zweifeln. Da ich nicht daran glauben möchte, dass hierzulande ein Heer an dämlichen Menschen unbeaufsichtigt durch die Straßen zieht, gehe ich einfach mal von der Arbeitshypothese aus, dass viele Menschen einfach nervös bei der ersten Kontaktaufnahme sind. Deswegen hier mal in paar Tips zur ersten Kontaktaufnahme mit einer Domina/einem Dominus.
**Anmerkung: Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Ansprüche. Sicher möchten manche Sexworker im Studio es anders haben und vermutlich stimmen auch Sexarbeitende aus anderen Sparten diesen Tips zu. Das sind meine persönlichen Gedanken dazu und sicher nicht allgemeingültig .**
Beginnen wir mit der telefonischen Kontaktaufnahme:
Anrufe mit unterdrückter Nummer führen in den allermeisten Fällen bei mir oder im Studio dazu, dass es gar nicht erst zu einem Gespräch kommt. Auch nicht, wenn ihr 20 mal anruft. Zum einen nehmt ihr uns die Möglichkeit zurück zu rufen, wenn wir aus einer Session, vom Einkauf oder unter der Dusche raus kommen und der Anruf auf dem Display angezeigt wird, zum anderen ist es schlicht unhöflich. Ihr kennt unsere Nummer, wisst oft wo wir arbeiten und wie wir aussehen, shiny pictures im Interwebs sei Dank. Unter diesen Umständen bin ich dann doch für etwas mehr „quid pro quo“.
Haben wir die Telefonnummer-Hürde erfolgreich gemeistert, kommt es zum Gespräch. Ein guter Anfang ist eine höfliche Begrüßung mit Namensnennung und dem Grund des Anrufes. Ob der Name den ihr angebt erfunden ist, ist uns ziemlich egal. Aber irgendwie möchten wir Euch ja auch ansprechen können.
Das könnte dann so klingen:
„Guten Tag, ich bin der Herbert und möchte einen Termin für eine Session vereinbaren“.
Auch ok: „Hallo, mein Name ist Anna, ich würde gerne wissen ob sie auch Langzeiterziehung mit Paaren machen“ oder
„Guten Abend, Stefan hier, ich habe ihre Anzeige auf [hier Homepage oder Portal einfügen] gesehen und würde sie gerne in (Stadt/Studio) besuchen“
Also – Höfliche Begrüßung, sagt worum es geht, fragt im Verlauf des Gesprächs ruhig was es kosten wird (wir nehmen Geld für Dienstleistungen, es ist nicht doof danach zu fragen sondern realistisch. Als ersten Satz „was kostet..? raus zu hauen, ist allerdings auch extrem unhöflich!).
Was ihr vermeiden solltet: „Was machen Sie denn alles?“
Wenn ich anfange aufzuzählen was ich „alles mache“, sind wir morgen noch am Telefon. Abgesehen davon, dass vieles was ich anbiete vermutlich gar nicht in euer jeweiliges Interessengebiet fällt. Wenn ihr Fußfetischist und Rohrstock-Junkie seid, bedeutet das ja nicht, dass ihr auch NS, TV-Erziehung oder cuttings mögt oder bei mir sucht.
Besser ist es kurz und knapp zu umreißen was ihr wollt, dann kann ich euch direkt sagen, ob ich das anbiete und mit euch machen will oder nicht.
Wenn ihr noch nie in einem Studio oder bei einer Domina/einem Dominus wart, oder wenig Erfahrung im bdsm-Bereich habt ist es völlig verständlich, dass ihr u.U. noch nicht genau wisst was ihr eigentlich wollt. Sagt das bitte direkt! Ich gehe selbstverständlich anders an einen jungfräulichen Hintern ran, als den Betonarsch eines erfahrenen Flagellanten. Die Aussage „Mal so richtig hart mit dem Rohrstock!“ relativiert sich sehr schnell, wenn sie von einem Anfänger kommt 😉
Manche Anfänger haben 1001 Idee zum ausprobieren im Kopf, andere wissen nicht wo sie anfangen sollen. Sucht euch vorab 2,3 Dinge die euch am meisten interessieren aus und sagt sie mir. Damit kann ich arbeiten. Wem das zu schwer fällt, der sagt mir zumindest seine absoluten Tabus, dann baue ich eine Session drum rum. Bedenkt, dass wir noch ein Vorgespräch vor der Session im Studio haben werden. Gerade für Anfänger nehme ich mir dafür natürlich noch etwas mehr Zeit. Was für mich nach 22 Jahren aktivem bdsm Ausleben eine Kleinigkeit ist, kann für euch ein Riesending sein. Ich weiss das und nehme darauf Rücksicht.
Holt euch keine kostenfreie Wichsphantasie. Ja, ganz genau. Ich merke womit ich es zu tun habe, wenn ihr am Telefon jedes Detail von mir ausgemalt bekommen wollt.
Is‘ nicht. Wir halten das Gespräch kurz, konzentrieren uns auf das Wesentliche und dann wird ein Termin gemacht. Ich bin weder eure beste Freundin zum schnacken, noch kann man sich bei mir Material zur Selbstbefriedigung holen. Es ist okay sich vorab kurz zu informieren ob ich bestimmte Szenarien umsetzen kann. En detail werde ich sowas aber nicht ausführen, nur damit ihr einhändig telefonieren könnt. Punkt.
Haben wir alles geklärt und einen Termin ausgemacht, gibt es noch eine wichtige Sache: sagt rechtzeitig ab wenn ihr verhindert seid. Das kann passieren. Unfall, Wasserrohrbruch, Krankheit, spontane Geldknappheit weil eine unerwartete Rechnung reinflattert – ist uns allen schon passiert. Sobald das eintritt, sagt kurz Bescheid. Es geht mich nichts an warum ihr absagt, aber sagt ab. Dann kann ich den Termin weiter vergeben und sitze mir nicht vergebens den Hintern platt während ich auf euch warte.
Persönliche Anmerkung zum Schluss:
Ich arbeite zur Zeit in zwei Studios. Einmal in einem Studio in Köln, wo ich Sessions nur auf Termin anbiete und dafür 1.5h anreise, und einmal in Hamburg, wo ich ohnehin zu festen Zeiten im Studio bin. In Köln mache ich grundsätzlich keine Ersttermine mehr ohne Anzahlung in Form eines Amazon (E-Mail) Gutscheines von 50€. Nachdem ich mehrfach vergebens auf meine Termine gewartet habe, behalte ich mir vor diese Anzahlung als Aufwandsentschädigung zu deklarieren.
Wenn ihr nicht zum Termin kommt, ist das euer Verlust, nicht meiner.
Sehr schön geschrieben, und hätte mir damals vor über einem Jahr mir geholfen besser zu wissen worauf ich auch achten muss…
Gerade als Anfänger in diesem Bereich fällt es einem echt schwer zu wissen wie es geht…
So ähnlich habe ich das auch schon in meinem Blog geschrieben…und man kann das nicht oft genug sagen…
Danke dir für diese Zeilen…
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